MANFRED MARIA RUBRECHT
Emotionen – Schöne Aussichten
01.06. – 27.07.2025
Ausstellungsadresse:
Kunst & Kultur im Herrenhaus
Hofgut Wickstadt 1a,
61194 Niddatal-Wickstadt
Zur Ausstellung:
Jubiläumsausstellung MANFRED MARIA RUBRECHT
Anlässlich des 80. Geburtstag meines Vaters MANFRED MARIA RUBRECHT lade ich an einen ganz besonderen Ort: in das Herrenhaus nach Wickstadt-Niddatal ein. Auf ca. 400qm Ausstellungsfläche präsentiere ich gemeinsam mit dem Hausherren und auf der Beletage des Anwesens MANFRED MARIA RUBRECHTs Œuvre der Malerei und der Skulptur in ganzer Breite.
ERÖFFNUNG IST AM SONNTAG, 01. JUNI um 16 Uhr
(Anmeldung zur Gästeliste bitte via Email)
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Emotionen oder Schöne Aussichten?
Im Mittelpunkt der Bildsprache von Manfred Maria Rubrecht steht der Mensch, den er gerne mit einem humoristisch-kritischen Blick abbildet. Mehr noch. Er bildet nicht nur ab, was er sieht;
er interpretiert den Menschen als solchen. So entstehen Porträt-Serien, die zeitbezogene Themen bearbeiten und die die malerischen Aspekte auf das Wesentliche reduzieren. Seine „Porträts“ sind
eine Reflexion über das vielfältige Stimmungsbild des Menschen, über die Zeit und die Kunst.
Das gemalte Porträt ist seit über 40 Jahren der rote Faden des Künstlers Manfred Maria Rubrecht. Er nutzt das Porträt, um zeitkritische Themen zu behandeln – und diese anhand von Köpfen und
Gesichtern zu visualisieren. Freunde, Kolleginnen, Schauspieler, Schriftstellerinnen, Bürgermeister, Räte, und Honoratioren, Vertreter der Industrie und des Handels – viele haben Rubrecht bisher
für seine Schaffensphasen bzw. Auftragsarbeiten Modell gestanden.
Aus dieser Bildsprache entwickelte sich 2015 ein paralleler Zyklus heraus: der Blick des Menschen, des Künstlers auf die Natur. Auf die systematische Kultivierung der Natur bis hin zur heutigen
unerträglichen Ausbeutung durch den Menschen. Aber wer nun gekonnt ausgearbeitete Dystopien erwartet, mag enttäuscht sein: MMR schafft beeindruckende, teils idyllisch wirkende Bildwelten, welche
höchstens subtil durch geometrische Linien, durch unerwartet tauende Gletscher oder die Landschaft erdende Bildsockel irritieren. Die Werke von MMR erwecken Sehnsüchte nach einer ästhetischen,
vollkommenen Welt. So schön ist die Welt! Oder könnte sie zumindest sein – eben „Schöne Aussichten“.
Die geometrischen Linien haben ihren Ursprung in seinen Gemälden der frühen 2000er Jahre, als ein Konterfei förmlich auf einem Sockel, wie zum Beispiel einem schwarzen T-Shirt, thronte. Mit der
Zeit entwickelte sich daraus ein übergeordnetes Erkennungsmerkmal. Porträts wie Landschaften verbinden seither geometrische Formen. Obwohl symmetrische Strukturen und der Kreis als das
Non-plus-ultra der Ästhetik gelten, wirken Rubrechts geometrische Formen wie freundliche Fremdkörper. Sie schaffen Ordnung und zugleich Verwirrung, sie geben Halt und zerschneiden zugleich. In
seinen Werken scheint Geometrie nichts Natürliches, sondern etwas vom Menschen Geschaffenes, das weder in den sanften Naturlandschaften so recht einen Platz findet, noch in den emotionalen
Gesichtsausdrücken. Ob sich die Schönheit in der Geometrie, in der Natur, im Menschen manifestiert, liegt – wie sollte es auch anders sein – im Auge des Betrachters.
Leander Rubrecht, Kurator und Kunsthändler