STEFAN STICHLER
SPLITTER 06.12.2019 – 14.02.2020
MALEREI & SKULPTUR
VERNISSAGE Donnerstag, 05. Dezember 2019 ab 19:30 Uhr
„Wenn alles laut war, intensiv und direkt, wenn es immer eine Performance gewesen ist, dann muß es jetzt still sein, tief, langsam und eine Ruhe, die das Kommende erahnen lässt.“
Stichlers neue Werke zeigen Situationen unserer Zeit, die den Betrachter mit etwas zunächst Unscheinbarem konfrontieren, vergleichbar mit kleinen Splittern einer Geschichte, die zum Nachdenken anregen. Das zentrale Werk der Ausstellung ist Stichlers zweite Spiegel-Skulptur, die wirkungsvoll den Ausstellungstitel im wahrsten Sinne widerspiegelt.
Interessierte haben die Möglichkeit die Ausstellung bis zum 14.02. zu besichtigen. Auch sind Kunstwerke Stichlers unter der Galeriepräsenz bei artnet geführt.
Fragen zu den Werken von Stefan Stichler,
anlässlich der Ausstellung SPLITTER bei RubrechtContemporary:
Frage: „Warum bezeichnest du deine Bilder als zeitgenössisch?
Antwort: „Weil ich sie jetzt male. Es sind Themen unserer Zeit.“
Frage: „Stichwort expressiver Realismus....“
Antwort: „Malerei ist Konstruktion. Meine Bilder tragen etwas in sich, das ich mit konfrontativem Realismus der durch die Hintertür kommt beschreiben könnte.
Frage: „konfrontativ?"
Antwort: „Ja klar. Sie konfrontieren den Betrachter mit etwas zunächst Unscheinbaren, das aber etwas verschleiert, etwas nicht offensiv herzeigen möchte es aber unweigerlich mitschwingen lässt. Diese Art von Konfrontation wird häufig übersehen. Sie besteht auch dann wenn keiner laut brüllt.“
Frage: Deine Farbpallette erinnert mich an die 50er und 60er Jahre...
Antwort: „Das mag in Ansätzen so stimmen. Bis vor kurzem waren Neonfarben noch tiefste Achziger, und werden heute als Topaktuell verkauft... Ich wähle einfach keine knalligen, pop-art- Farben. Die sind mir zu laut und eingebildet. Ich sehe sie überall, auf jedem Bildschirm, alles wird kontrastiert, verstärkt und dadurch überdreht. Ich breche die Farben mit Ocker, Umbra oder anderen erdigen Tönen. Ich hole sie sozusagen zurück auf den Boden.“
Frage: „Willst du zurückkommen zu Etwas?“
Antwort: „Nein ich möchte nicht per se zurück. Ich weigere mich lediglich das Neueste zu benutzen nur weil es neu ist. Dadurch will ich nicht gleich zurück. Ich beobachte, sehr vorsichtig, den einzelnen Menschen inmitten einer explodierenden Gesellschaft.
Höher, schneller, weiter. Leistung und Selbstoptimierung bis zum erbrechen. Und was haben wir davon? Letztendlich nur eine fragmentarisierte Gesellschaft deren Fundamente in der Ich-Bezogenheit aufweichen – Splitter die sich überall festsetzen, aber keine Geschichte mehr erzählen.“
Frage: „Und welche Rolle spielt dabei die Farbgebung?“
Antwort: „Farben haben Kräfte. Jede für sich spezifisch und mit unterschiedlicher Tiefe. Als Maler nutze ich diese als Klaviatur und komponiere mit Farben anstelle von Tönen einen Song, der durch den Betrachter weitergesungen wird.
Frage: „Warum bist du Maler und nicht Performer, Schriftsteller oder Schauspieler?
Antwort: „Es entspricht meinem Naturell. Ich brauche Zeit zum Denken. Ich genieße die Ruhe in der Entstehung und brauche das Für-mich-Sein beim arbeiten. Es macht mich glücklich ein Bild, ein Stück Welt, entstehen zu lassen.
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